SCHUL 2010
Umbau und Sanierung Wohnhaus aus 1927
Kreuzlingen
Bauherrschaft:
Privat
Architektur:
DIEGO ZANGHI ARCHITECTS
Bauleitung/Realisation:
DIEGO ZANGHI ARCHITECTS
Photographie:
Diego Zanghi
Planungsphase:
2008 – 2009
Bauphase:
2009 – 2010
Das Wohnhaus steht als Teil einer «Gartenstadt»-Überbauung, welche in den 1920er- Jahren erstellt wurde und ist zusammen mit zehn nahezu identischen Häusern aus denkmalpflegerischer Sicht als erhaltenswert eingestuft.
Die vorgefundene innere Aufteilung war weitgehend als Originalstruktur vorhanden. Ein grosses Kellergeschoss; Entree, Diele, zwei Wohnzimmer sowie Küche und Esszimmer im Erdgeschoss; drei Schlafzimmer und Bad im Obergeschoss sowie Mansardenzimmer im Dachgeschoss. Ziel war ein solider, jedoch respektvoller Umbau und eine nachhaltige Sanierung.
Küche / Essen:
Die vorgefundene Küche und des angebaute nordseitige Esszimmer waren räumlich getrennt. Mit dem Abbruch der Trennwand entstand ein fliessender Raum, mit einer neuen, prägnanten und grossen nordseitigen Fensteröffnung. Dieser Eingriff erlaubte ein neues Küchenkonzept. Dabei wurde die Kochinsel bewusst an die Stelle der früheren Trennwand gesetzt. Die Klinkerplatten aus der originalen Bauzeit im Küchenbereich wurden erhalten, der anschliessende Bodenbereich mit einem eingefärbten Hartbetonbelag ergänzt. Weitere authentische Materialien wurden eingesetzt und verstärken die Atmosphäre einer Grossküche. Die äussere auskragenden Fenstereinfassung des neuen Nordfensters besteht aus spezial angefertigten Betonelementen (mit einer geflammten Douglasienbretterstruktur), Innen ist es mit einer massiven und geölten Eiche verkleidet.
Wohnzimmer:
Vorgefunden wurden zwei identische Wohnzimmer, verbunden durch eine kleine zentrale Türe. Mit einer neuen einfachen grosszügigeren Öffnung zwischen den beiden Räumen wurden neue Durchblicke durchs gesamte Haus geschaffen.
Dachgeschoss:
Die gesamte innere Struktur wurde entfernt und ein grosser Dachraum mit kleiner Nasszelle geschaffen. Auch hier hält sich die Materialität authentisch und reduziert. Sämtliche neue Eingriffe entwickeln sich aus dem Boden: Boden, Kniestockwände, Schränke und Duschenkubus bestehen aus geölten Dreischichtplatten. Als Kontrast dienen die neuen inneren weissen Schrägen.
Gesamtsanierung:
Über diese räumlich aufwertenden Eingriffen hinaus wurde das ganze Haus technisch saniert. Dabei wurde die vorhandene Qualität des Hauses respektiert. Sämtliche Eingriffe und Erneuerungen werden als klare Kontinuität verstanden und die neue Haustechnik durchdacht integriert. Zeittypische Elemente wie Kehlung zwischen Wänden und Decken wurden ebenso erhalten, wie alle Türen und Beschläge.