ROT 2016
Gehöft zur Gerbe, Umbau und Sanierung denkmalgeschütztes Wohngebäude - Wiederaufbau Schopf, Kanton Luzern
Bauherrschaft:
Privat
Architektur:
Aeberli Vega Zanghi Architekten
Projektleitung: Diego Zanghi
Mitarbeit: Rita Naidu
Deon AG, Luzern – Prof. Luca Deon
Bauingenieure:
Holzprojekt GmbH, Ingenieure und Planer, Bern
Bauphysik / Minergie:
RSP Bauphysik AG, Luzern
Teil GU Holzbau:
Kost Holzbau AG, Küssnacht am Rigi
Photographie:
Mark Niedermann
Diego Zanghi
Planungsphase:
2013 – 2017
Bauphase:
2015 - 2017
Das Gehöft «Gerbe» liegt am Rande der Dorfkernzone «Flecken» von Rothenburg. Die Anlage der ehemaligen Gerberei besteht aus dem Haupthaus, der Werkstatt und dem Schopf. Die Intervention befasst sich mit dem Umbau und der Sanierung des Haupthauses, sowie dem Ersatzneubau des Schopfes als Atelierwohnhaus.
Der Entwurf sieht eine Gesamtbetrachtung der Anlage mit dem Leitsatz «Erhalt durch Transformation» vor. Aufwändige Umbaumassnahmen, Rückführungen in den Originalzustand am Haupthaus und der Ersatzneubau des Schopfes verfolgen eine nachhaltige Aufwertung des Ortsbilds. Das Haupthaus besteht aus dem massiven Sockelgeschoss, zwei Geschossen in Holzstrickbauweise und dem dominanten Dach. Kerne davon stammen aus dem 18. Jh., wobei nur noch die tragende Aussenwand, die innere Querwand und der liegende Dachstuhl erhaltenswert waren. Der Umbau sichert diese primäre Substanz und integriert ein neues Raum- und Erschliessungskonzept, wobei sich das neue Raumgefüge um den erhaltenen historischen Gang orientiert. Die energetische Sanierung der Fassade erlaubt eine Umkehrung: Die Innenseite des Holzstrickbaus wird hervorgebracht und die Fassade energetisch und schalltechnisch ertüchtigt. Besondere Beachtung gilt der Gliederung der neuen Schindelfassade mit bewusster Differenzierung zwischen Strassen- und Gartenseite, sowie dem Wiedereinsatz von Altholz in inneren Kernaufbau.
Der Schopf wurde durch einen Neubau in der gleichen Typologie ersetzt und zu einem kleinen Wohn- und Atelierhaus umgenutzt. Unter Berücksichtigung der historischen Material- und Farbbefunde leistet der Wiederaufbau des Schopfes einen wertvollen Beitrag zur Gesamterhaltung der Hofanlage in der kleinstädtischen Kernzone von Rothenburg.
Umbaukonzept Wohnhaus:
- Umbau eines erhaltenswerten Holzhauses in der Dorfkernzone - Primärer Strukturerhalt vs neuen Eingriff
- Neue Wegführung, Durchquerung des Bestandes
- Neue Gebäudetechnik
- Denkmalpflegerischer Ansatz Dorfseite, bis hin zur Auflösung der Fassade Hofseite
Konzept Ersatzneubau Schopf:
- Zurückhaltung und Respekt bei der Volumetrie des Schopfersatzneubau - Material und Farbwahl in
Anlehnung an historische Befunde
- Fassadenschalung als dunkle verkohlte Schirmschalung aus Holz
- Umnutzung von Gewerbe zu Wohn- und Atelierraum
- Zeitgenössischer konstruktiver Aufbau: Holzelementbau und massiver Sockel